Ratgeber • Flachmontage Montage leicht gemacht

Flachdach Montage für Balkonkraftwerke & Mini Solaranlagen

Nutze dein Flachdach optimal für Solarenergie – flexibel ausgerichtet, einfach montiert und ohne Dachdurchdringung. Ideal für Garagen, Hausdächer und ebene Flächen.

Was ist ein Flachdach?

Ein Flachdach ist – vereinfacht gesagt – ein Dach mit kaum sichtbarer Neigung. Technisch gilt eine Dachfläche als Flachdach, wenn ihre Dachneigung weniger als 10 Grad beträgt. Bei Jurasol verstehen wir darunter eine Dachkonstruktion mit mehrschichtiger Abdichtung, meist aus Bitumenbahnen oder modernen Kunststofffolien. Häufig wird zusätzlich eine Kiesschicht aufgebracht: Sie schützt die Dachhaut vor UV-Strahlung, Witterungseinflüssen und starken Temperaturschwankungen und trägt so zur langen Lebensdauer des Daches bei.

Typische Beispiele sind:
  • Fertiggaragen
  • Flache Hausdächer, die frei von dauerhafter Verschattung sind
  • Ebene Flächen ohne Schattenwurf durch Geländer oder Mauern
  • Gartenbereiche mit versiegeltem Untergrund
Wichtig: Unsere Flachdach-Montagesysteme sind ausschließlich für ebene Dach- oder Bodenflächen vorgesehen. Auf Flachdächern sollte grundsätzlich keine Dachdurchdringung erfolgen, da jede Bohrung das Risiko von Undichtigkeiten birgt. Stattdessen werden die Systeme ballastiert, also durch Gewichte (z. B. Betonplatten) sicher fixiert – ganz ohne Verschrauben oder Eingriff in die Dachhaut. 

Nicht kompatibel für Flachdach Montagesysteme sind – auch bei Neigung unter 10 Grad:
  • Ziegeldächer (z. B. Pfannen oder Biberschwanzdächer)
  • Trapez- oder Wellblechdächer
  • Bitumendächer
Diese Dachtypen erfordern eigene Befestigungssysteme, die sich konstruktiv deutlich unterscheiden. Dies führt in der Praxis häufig zu Verwechslungen, da viele Dächer durch ihre flache Optik oder geringe Neigung wie Flachdächer wirken, sich jedoch in Bauweise und Befestigung deutlich unterscheiden.

Vorteile der Flachdachmontage

Eine Solaranlage auf dem Flachdach bietet zahlreiche praktische und technische Vorteile. Sie ist flexibel in der Ausrichtung, einfach zu montieren und kann auf verschiedenen Dacharten eingesetzt werden.

Optimale Ausrichtung zur Sonne

Im Gegensatz zu klassischen Schrägdächern ermöglicht die Flachdachmontage eine flexible Ausrichtung der Solarmodule in verschiedene Himmelsrichtungen. Der Neigungswinkel ist dabei durch das verwendete Montagesystem vorgegeben. Auf diese Weise kann die Anlage optimal an den Standort und den Sonnenverlauf angepasst werden. Eine südliche Ausrichtung erzielt den höchsten Tagesertrag, während Ost-West-Systeme eine gleichmäßigere Stromproduktion über den gesamten Tag gewährleisten und dadurch den Eigenverbrauch bzw. die Eigenversorgung erhöhen.

Tagesverlauf von Haushaltsverbrauch und PV-Erzeugung (Ost-West, 15° Neigung)
Tagesverlauf von Haushaltsverbrauch und PV-Erzeugung
Ost-West-Ausrichtung mit 15° Neigung sorgt für gleichmäßigere Stromproduktion über den Tag und höhere Eigenverbrauchsquote

Vorteile im Überblick

Kein Eingriff in die Dachfläche Die Systeme werden durch Eigengewicht und Beschwerung stabilisiert. Bohren oder Verschrauben ist nicht nötig.
Dachabdichtung bleibt intakt Das verhindert Undichtigkeiten und schützt die Bausubstanz langfristig.
Einfache Nachrüstung Auch bestehende Gebäude können ohne großen Aufwand mit einem Flachdachsystem ausgestattet werden.
Leichte Wartung Flachdächer sind gut zugänglich und erleichtern Reinigung und Kontrolle der Anlage.
Sicherheit bei der Montage Immer auf festen Stand achten, sich in Randnähe sichern und nur bei geeignetem Wetter arbeiten.
Fachgerechter Aufbau Wer sich unsicher ist, sollte die Montage von einer Fachkraft durchführen lassen.

Unsere Flachdach-Montagesysteme

Wir bieten zwei Systeme an, die auf unterschiedliche Nutzerbedürfnisse bzw. Dachvoraussetzungen zugeschnitten sind.

Valkbox Flachdachsystem

Valkbox Valbox Gestellaufbau

Das Valkbox System ist ein kompaktes, vorkonfektioniertes Gestell aus witterungsbeständigem Aluminium. Es wird auf dem Flachdach aufgestellt und mit handelsüblichen Beton- oder Gehwegplatten beschwert. Dadurch bleibt die Dachfläche unbeschädigt und es sind keine Bohrungen oder Verschraubungen nötig.

Für jedes einzelne PV-Modul gibt es ein eigenes Montagesystem. Dadurch kann jedes Modul separat auf dem Dach positioniert und passend zur Dachfläche und zur Sonne ausgerichtet werden.

Tipp: Geeignet sind zum Beispiel Gehwegplatten mit einer Größe von etwa 30 × 30 cm, die in jedem Baumarkt erhältlich sind. Die genaue Anzahl und das erforderliche Gesamtgewicht sind in der Montageanleitung angegeben.
Technische Merkmale:
  • Neigungswinkel 20 Grad
  • Aufständerung für ein PV-Modul
  • Unterschiedliche Ausrichtung je PV-Modul möglich
  • Ballastierung ohne Bohrungen oder Dachdurchdringung

Dieses System kommt unter anderem beim JurSol Flat Duo XXL 1000 W und beim Flachdach Balkonkraftwerk 1760 W Valkbox zum Einsatz.
 

Montagebeispiel JurSol Flat Trio auf Flachdach mit Kies

JurSol Flat Trio - Produktbeispiel mit Valkbox System

 

Quattro Flachdachsystem Ost-West

Quattro Flachdachsystem – Ansicht 1 Quattro Flachdachsystem – Ansicht 2

Das Quattro System ist für größere Flächen und eine ganztägige Stromproduktion konzipiert. Es ermöglicht die Aufstellung von vier Solarmodulen in Ost-West- oder Südausrichtung mit einer Neigung von etwa 15 Grad. Durch die beidseitige Modulstellung wird die Sonneneinstrahlung über den Tag verteilt optimal genutzt.

Technische Merkmale:
  • Neigungswinkel 15 Grad
  • Aufständerung für vier PV-Module
  • Wahlweise Ost/West- oder Süd-Ausrichtung
  • Ballastierung ohne Bohrungen oder Dachdurchdringung

Bei Ost-West-Ausrichtung ist durch die aerodynamische Form eine geringere Ballastierung erforderlich. Zudem ermöglicht diese Ausrichtung eine bessere Flächennutzung, da die PV-Module mit geringeren Abständen zueinander montiert werden können.

Ein weiterer Vorteil der Ost-West-Aufstellung ist die gleichmäßigere Stromproduktion über den Tag. Es entstehen keine hohen Mittagsspitzen, sondern ein gleichmäßigerer Verlauf mit früherem Start am Morgen und längerer Erzeugung bis in die Abendstunden.

Dieses System kommt unter anderem beim JurSol Storage Mini 2000 mit Speicher und JurSol FLAT Quattro Plus zum Einsatz.
 

Montagebeispiel JurSol Flat Quattro

JurSol Flat Quattro - Produktbeispiel

 

Der Neigungswinkel und die Ausrichtung der PV-Module

Der Neigungswinkel und die Ausrichtung der Solarmodule haben einen wesentlichen Einfluss auf den Energieertrag einer Anlage. Unsere Flachdachsysteme sind so entwickelt, dass sie den bestmöglichen Kompromiss zwischen hoher Energieausbeute, stabiler Konstruktion und langfristiger Sicherheit bieten.

Ein höherer Ertrag klingt zunächst immer positiv, doch er geht oft mit einer stärkeren Belastung des Daches einher. Je steiler die Module montiert sind, desto mehr Gewicht wird zur sicheren Befestigung benötigt. Das kann die Tragfähigkeit des Daches schnell an ihre Grenzen bringen.

Eine perfekte Südausrichtung liefert zwar den größten Stromertrag, aber wenn dieser nicht direkt im Haushalt genutzt wird, fließt ein Teil davon ungenutzt ins öffentliche Netz.

Anlagen mit Ost-West-Ausrichtung erzeugen dagegen über den Tag verteilt gleichmäßiger Strom. Dadurch steht die Energie dann zur Verfügung, wenn sie im Haushalt gebraucht wird. So steigt der Eigenverbrauch und Sie sparen langfristig mehr Stromkosten.

Optimaler Jahreswinkel
Das Valkbox System arbeitet mit einer Neigung von etwa 20 Grad, während das Quattro System eine Neigung von rund 15 Grad besitzt. Diese Werte sind bewusst gewählt, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Energieertrag und mechanischer Belastung zu erreichen.

Je steiler ein Modul aufgestellt wird, desto größer wird die Angriffsfläche für den Wind. Dadurch steigt die Belastung auf die Konstruktion erheblich und es wäre deutlich mehr Ballast notwendig, um das System sicher zu halten. Mit Neigungen zwischen 15 und 20 Grad lässt sich die Windlast auf ein sicheres Maß reduzieren, während die Module dennoch in einem optimalen Einstrahlungswinkel zur Sonne stehen.

Dieser Bereich hat sich in der Praxis als optimaler Jahreswinkel erwiesen, weil er das ganze Jahr über eine gleichmäßige Sonneneinstrahlung ermöglicht. Ein steilerer Winkel würde zwar im Winter etwas mehr Energie liefern, im Sommer jedoch zu Ertragseinbußen führen, da die Sonne dann höher steht. Flachere Winkel verringern dagegen den Winterertrag deutlich. Der Bereich von 15 bis 20 Grad stellt somit den besten Kompromiss dar: effiziente Stromproduktion bei minimaler Belastung für Dach und Montagesystem.

Unsere Flachdach-Produkte im Überblick

Jedes Flachdach-Set von Jurasol ist auf unterschiedliche Anforderungen ausgelegt. Ob Einsteiger oder Profi – für jede Dachgröße und jeden Verbrauch gibt es die passende Lösung.

Einsteiger
JurSol Flat Duo XXL 1000 W

JurSol Flat Duo XXL 1000 W

Ideal für kleine Dachflächen & geringeren Verbrauch. Schnelle Montage, attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.

  • Einfacher Aufbau mit Valkbox
  • Geringe Anschaffungs- & Betriebskosten
  • Solider Ertrag bei kompaktem Footprint
ab 379,00 € (System)
Empfohlen
JurSol FLAT Quattro Plus

JurSol FLAT Quattro Plus

Ideal für Haushalte mit konstantem Tagesstrombedarf (z. B. Homeoffice, Familien, Selbständige).

  • Höhere Leistung und stabiler Ertrag über den Tag
  • Gute Energieausbeute auch bei diffusem Licht
  • Optimales Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag
ab 999,00 € (System)
Premium
JurSol Storage Mini 2000 mit Speicher

JurSol Storage Mini 2000

Ideal für Nutzer mit hohem Energiebedarf und Wunsch nach Nutzung auch in der Nacht.

  • Hohe Gesamtleistung und Energieausbeute
  • Speicherung für späteren Verbrauch
  • Notstromfunktion bis 1000 W

Häufige Fragen zum Flachdach

1. Ist mein Flachdach für eine Solaranlage geeignet?

Grundsätzlich ja. Voraussetzung ist eine stabile Dachkonstruktion mit ausreichender Tragfähigkeit und eine möglichst ebene Fläche. Besonders geeignet sind Dächer mit Bitumen- oder Folienabdichtung sowie Kiesdächer.

Vor der Installation sollte die zulässige Dachlast geprüft werden, insbesondere bei älteren Garagen oder Anbauten.

2. Muss das Dach bei der Montage durchbohrt werden?

Nein. Unsere Flachdachsysteme werden ausschließlich ballastiert. Es entstehen keine Bohrungen oder Dachdurchdringungen, die Dachhaut bleibt intakt und damit langfristig dicht.

Das erforderliche Ballastgewicht richtet sich nach der Montageanleitung des jeweiligen Systems.

3. Wie hoch ist die Belastung für das Dach?

Die zusätzliche Dachlast hängt von mehreren Faktoren ab, vor allem von Windzone, Gebäudehöhe und Systemtyp. In der Praxis bewegt sich die Belastung je nach Anlage im Bereich von etwa 30 bis 60 kg pro Quadratmeter.

Bei windstarken Standorten oder hohen Gebäuden kann mehr Ballast erforderlich sein. Die genauen Werte sind in der jeweiligen Montageanleitung angegeben.

4. Welche Ausrichtung ist am besten: Süd oder Ost-West?

Eine Südausrichtung liefert den höchsten Gesamtertrag. Eine Ost-West-Ausrichtung sorgt für gleichmäßigere Stromproduktion über den Tag und kann den Eigenverbrauch erhöhen.

Unsere Empfehlung: Für Privathaushalte mit typischem Tagesverbrauch, insbesondere bei Nutzung tagsüber (z. B. Homeoffice, Familie, Selbständige), ist eine Ost-West-Ausrichtung meist die bessere Wahl. Sie verteilt die Stromproduktion gleichmäßig über den Tag und steigert so die Eigenversorgung.

5. Wie wird verhindert, dass die Module bei Wind verrutschen?

Die Montagesysteme sind aerodynamisch konstruiert und werden nach statischen Vorgaben ballastiert. Durch die Kombination aus Eigengewicht, Windleitblechen und Systemgeometrie bleiben die Module auch bei starkem Wind sicher auf dem Dach.

Für jede Windzone sind in der Montageanleitung die erforderlichen Ballastmengen angegeben.

6. Kann ich eine Flachdachanlage selbst montieren?

Ja, die Systeme sind für eine einfache und sichere Selbstmontage konzipiert. Die Montageanleitungen führen Schritt für Schritt durch den Aufbau.

Wichtig ist dabei: Immer auf festen Stand achten, sich in Randnähe sichern und nur bei geeignetem Wetter arbeiten. Wer sich unsicher ist, sollte die Montage von einer Fachkraft durchführen lassen.

7. Wie pflegeintensiv ist eine Flachdachanlage?

Der Wartungsaufwand ist sehr gering. Eine Sichtprüfung und gegebenenfalls Reinigung der Module ein- bis zweimal im Jahr genügt.

Verschmutzungen durch Staub, Laub oder Pollen können die Leistung leicht mindern, sind aber einfach zu entfernen.

8. Kann eine Anlage auch auf einem Garagen- oder Carportdach montiert werden?

Ja, sofern die Dachfläche ausreichend stabil ist.

Wichtig ist, dass die Fläche frei von Schatten durch Bäume oder Mauern ist.

Unser Fazit für Ihre Entscheidung

Flachdachanlagen sind einfach zu installieren, wartungsarm und nutzen die verfügbare Fläche optimal.

Ost-West-Systeme erhöhen den Eigenverbrauch, Südausrichtungen liefern den höchsten Ertrag.

Mit unseren Jurasol-Systemen finden Sie für jedes Dach die passende Lösung.