Ratgeber • Nachrüstung leicht gemacht

AC-gekoppelte Speicher für deine PV-Anlage

Mit einem AC-Speicher nutzt du mehr deines eigenen Solarstroms – auch abends und nachts. Ideal, wenn dein Wechselrichter keinen Batterieanschluss hat oder du ein Balkonkraftwerk betreibst.

Die Ausgangssituation

Noch vor wenigen Jahren war die Nachrüst­ung eines Speichers in kleinen PV-Anlagen oder Balkonkraftwerken kaum möglich. Fertige Plug-and-Play-Speicher gab es nicht – stattdessen nutzten einige Betreiber DIY-Lösungen mit einzelnen Akkus und Ladegeräten, die oft kompliziert und unsicher waren. Wer professionell Strom speichern wollte, musste auf große Batteriesysteme setzen, die teuer und aufwendig zu installieren waren.

Früher war außerdem die Einspeisevergütung attraktiver als der Eigenverbrauch. Heute ist es umgekehrt: Die Vergütung ist gesunken, während Haushaltsstrom teurer wurde – Eigenverbrauch lohnt sich deutlich mehr.

Zudem laufen viele ältere PV-Anlagen aus der EEG-Förderung. Diese Volleinspeiser liefern oft weiterhin mehr Strom, als im Haushalt benötigt wird. Mit einem Speicher kannst du diesen Überschuss selbst nutzen, statt ihn fast ohne Vergütung ins Netz zu geben.
 

Typische Fälle für den Einsatz eines AC-Speichers:
  • Dein String-Wechselrichter hat keinen Batterieanschluss (z. B. Growatt MIC 600/800, Solplanet ASW 1000/1500)
  • Du nutzt mehrere Wechselrichter, die dezentral verteilt sind
  • Dein Wechselrichter ist schwer zugänglich (z. B. unter den PV-Modulen)
  • Deine Anlage war bisher Volleinspeiser und läuft nun aus der Förderung
  • Dein Balkonkraftwerk mit Mikrowechselrichter bietet ab Werk keine Speicheroption

Warum ein AC-Speicher?

Ein AC-Speicher wird direkt am Hausnetz angeschlossen und funktioniert unabhängig vom vorhandenen Wechselrichter. Damit ist er die ideale Lösung zur Nachrüstung – ohne aufwendige Umbauten.

Deine Vorteile:
  • Einfache Nachrüstung
  • Herstellerunabhängig
  • Flexibel und erweiterbar

So funktioniert ein AC-Speicher

 
  1. Deine PV-Module erzeugen Gleichstrom (DC), der über den Wechselrichter in Wechselstrom (AC) umgewandelt und ins Hausnetz eingespeist wird.
  2. Der Speicher verhält sich wie ein Verbraucher und erkennt Überschüsse über einen Smartmeter.
  3. Überschüsse werden gespeichert – später gibt der Speicher genau so viel Energie zurück, wie du benötigst.
 
Hinweis: Optimal steuerst du den Speicher über einen Smartmeter (z. B. Shelly Pro 3EM, EcoTracker oder Marstek CT002). Alternativ kannst du die TOU-Funktion (Time of Use) nutzen und Ladezeiten manuell vorgeben.
Anschlussschema AC-Speicher mit EcoTracker-Steuerung
Im Beispiel erzeugt der String-Wechselrichter 800 W. Föhn, Waschmaschine und TV verbrauchen zusammen 300 W. Die verbleibenden 500 W Überschuss erkennt der EcoTracker und steuert den Marstek VENUS E, der diese Energie zwischenspeichert und später bedarfsgerecht wieder abgibt. – Zum Vergrößern anklicken.

Unsere Empfehlungen

Lade Preis…
Marstek VENUS A
Marstek VENUS A
  • Zusätzlich bis zu 4 PV-Module anschließbar
  • Modular erweiterbar bis 12,72 kWh
Lade Preis…
Marstek VENUS E
Marstek VENUS E (5 kWh)
  • Standard 800 W, freischaltbar bis 2.500 W
  • AC-gekoppelt, flexibel für Bestandsanlagen

Häufige Fragen

Brauche ich zwingend ein Smartmeter?

Empfohlen ja – so erkennt der Speicher Überschüsse exakt und arbeitet effizient. Alternativ kannst du TOU-Zeitpläne nutzen.

Funktioniert das mit meinem Wechselrichter?

Ja, AC-Speicher arbeiten herstellerunabhängig. Sie passen zu String- und Mikro-Wechselrichtern.

Kann ich Netzstrom laden?

Ja, per TOU-Funktion oder dynamischem Tarif kannst du günstigen Strom speichern und später nutzen.